Sehr geehrte Damen und Herren,
gerne möchten wir Sie heute auf eine Ausstellung zum Thema "NS-Euthanasie" aufmerksam machen.
Wir würden uns freuen, Sie dort begrüßen zu dürfen.
Vernissage der Ausstellung "Verfolgung behinderter Menschen im Nationalsozialismus – Opfer und Täter auch in Marburg“ am 22. August 2025, 19:00 Uhr
Vom 22. August bis 30. Oktober 2025 gibt eine Ausstellung im katholischen Begegnungshaus KA.RE. Einblicke zu Opfern, Täter*innen und Abläufen der Patient*innenmorde während des Nationalsozialismus – auch und im Besonderen zu den Geschehnissen in Marburg und Hessen.
Die Wanderausstellung „Die nationalsozialistischen ‚Euthanasie‘-Morde“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft, betreut durch die Stiftung Topographie des Terrors, ist vom 22. August bis 30. Oktober 2025 im großen Ausstellungssaal des KA.RE. in Marburg (Biegenstraße 18) zu sehen. Sie dokumentiert die Vorgeschichte, Voraussetzungen und Durchführung der Patient*innenmorde während der Nazi-Diktatur, als Menschen mit psychischen, geistigen und körperlichen Behinderungen systematisch verfolgt und ermordet wurden. Dabei bezieht die Ausstellung lebensgeschichtliche Skizzen ein. Eine Besonderheit ist, dass die Wanderausstellung durch Informationen der hiesigen Verfolgungsgeschichte ergänzt wird.
Die Arbeitsgruppe (AG) „Menschenbild Behinderter Gestern und Heute“ im Marburger Netzwerk für Demokratie und gegen Rechtsextremismus, auf deren Initiative die Ausstellung „Verfolgung behinderter Menschen im Nationalsozialismus“ in Kooperation mit dem KA.RE. und der Stadt Marburg zustande kommt, hat einen großen Rechercheaufwand betrieben, um gerade auch Opfern in Marburg einen Namen zu geben. Überdies hat die AG in Zusammenarbeit mit dem Marburger Videograf Dr. Thomas Rösser ein Video produziert und mit Unterstützung des Lebenshilfewerks Marburg-Biedenkopf e.V. die Installation „Steine gegen das Vergessen“ gestaltet. Damit soll an die mindestens 333 Marburger „Euthanasie“-Opfer erinnert werden.
„Mit der Ausstellung zur Tötung von Menschen mit Behinderung werden Verbrechen sichtbar, die auch hier in Marburg begangen wurden“, sagt Bernd Gökeler, Initiator der Arbeitsgruppe und Vorsitzender des Netzwerks für Teilhabe und Beratung (NTB) e.V. „Täter und Opfer waren Marburger, Nachbarn, Vorfahren der heutigen Generation. Das heißt, Geschichte ist nicht anonym und nicht weit weg.“
Markus Blümel ist es wichtig, im ökumenischen Diskurs „mit allen Menschen dieses wichtige Thema auch in heutigen Zusammenhängen zu diskutieren“, sagt der Gemeindepfarrer von St. Peter und Paul Marburg, der auch Teil des Leitungsteams des KA.RE. ist. „In Erinnerung an Bischof von Galen, der 1941 die nationalsozialistischen ,Euthanasie‘-Morde scharf verurteilt hat, möchten wir als kirchliches Haus Raum für Gedenken und Erinnerung schaffen.“
Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 22. August, um 19 Uhr mit einer Vernissage, die von Sängerin Latoya Reitzner musikalisch begleitet wird. Unter anderem wird Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies ein Grußwort sprechen.
Im Rahmenprogramm der Ausstellung sind verschiedene Veranstaltungen wie Vorträge, Diskussionsrunden und Filmvorführungen geplant. Bei der Ausstellung selbst wurde auf Barrierefreiheit geachtet: Unter anderem sind die Texte der Roll-Ups zum Teil in Leichter und Einfacher Sprache verfasst, und es gibt Medienstationen mit Zusammenfassungen der Ausstellungstexte in deutscher Gebärdensprache und Audios für Menschen mit Sehbeeinträchtigung. Um gerade junge Menschen anzusprechen, wurde zudem ein Peer-Rundgang entwickelt, mit dem sich Gruppen unter Anleitung von Peer Guides die Ausstellung selbst erschließen und ihre Eindrücke im Anschluss gegenseitig vorstellen können. Wer einen Ausstellungsrundgang buchen möchte, kann sich melden unter marburgmachtdemokratie@marburg-stadt.de .
Mehr Informationen zu der Ausstellung gibt es im Internet unter www.marburgmachtmit.de/eugenik .
Weitere Informationen gibt es bei der Stabsstelle 72 - Bürger*innenbeteiligung,
Marcello Di Cicco, (06421) 201-7210, marburgmachtdemokratie@marburg-stadt.de .
Anmeldefrist für Engagementfestival endet bereits am 31.08.2025
Noch einmal möchten wir darauf hinweisen, dass die Anmeldefrist für das Engagementfestival am 15.11.2025 bereits am 31.08.2025 endet.
Nähere Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie unter www.marburgmachtmit.de/engagementfestival